Given the ubiquitous influence of photography and photographic reproduction of our era, Armin Volckers has consciously sought to distance, to the furthest extent, any compositional element which may be misconstrued with that of photography. Far from the photographic density, reductive nature of the technological image, without evidence of restricted plane, or the arid granular disposition of negative and paper, he yet aspires to a sense of realism. The artist‘s preference to incline towards realism is in effect, due to his adverse stance to both disfiguration and distortion, an aversion which extends to the use of collage and “quotation”.

His conscious enquiry, to locate within the brush and that depicted in it’s use, elements within the process, wherein brushwork is a cartography which resonates with the geometry hidden in life, hidden in the mundane. The isolation of the brushstroke is aligned with dark memory, that which obstructs the truth of light, the mnemonic tapestry of the unconscious ruptures which each singular recollection, every applied stroke of paint. The evasive character of this truth, obscured within process and by life, of those thoughts nearly grasped prior the arrival of sleep, those attempted to capture, yet scarcely either imagined or real at the time of waking: a fraction of time indivisible to “thought”.

Here, at this juncture of the concrete and imaginary, where “thought” fails, where the conscious mind has lost, is where the artistic fascination begins. The artist is highly conscious of the fact of a betrayal of intent, what he has often begun, the initial quest to paint something, born of concrete ideas, is yet destroyed, a gradual erasure of the real for a more intrinsic discovery. This process, an “anti-art” or process of the negation of the imagined with the real, the real with the imagined, not dissimilar to that of Auerbach, despite the radically different result in the experimentation.

The evidence is upon the canvas, like a once distant memory transformed, sublimated by the act of painting rather than the unconscious, either form, linear, spatial in quality. The result is a point of intellectual and visual focus, the painter has come to observe, with similarly absurd quotient, the evident and immaterial, the ambiguity of what has been revealed in the artistic process. What is discerned, and delighted in, is the sense of the transformative, of the object and ocular, a painting never appearing quite the same in the experience of viewing,that a painting is not static and the varying strokes and textures appear fluid rather than indelibly fixed.

The point of arrival insists on dissolution, wherein the realism or aesthetic virtue of realism pales, accident and non-intent surface, brushwork testament to an ephemeral transitory truth, the sight of the painting echoes their origin. Accidence has come to equate with the truth, and the depiction of scenes drawn from pedestrian realities, natural vistas and urban situations resonate with the chaotic impetus of his mission.

Rajath A. Suri, Montréal, 23rd July 2021


Angesichts des heutigen, allgegenwärtigen Einflusses der Fotografie und der fotografischen Reproduktion versucht Armin Völckers bewusst, sich von jedem kompositorischen Element, das als von der Fotografie stammend verstanden werden könnte, zu distanzieren. Weit entfernt von der fotografischen Dichte und doch reduzierten Natur der technologischen Bilder, von digital oder optisch eingeschränkten Ebenen oder der trockenen, körnigen Flachheit von Negativ und Papier, strebt er dennoch nach einem Sinn für Realismus. Seine vage Treue zur Realität beinhaltet eine Ablehnung sowohl der Entstellung als auch der Verzerrung, sowie der Verwendung von Collagen oder Bildzitaten.

Er sucht für die vom Pinsel erfassten Elemente während des Malprozesses keinen bestimmten Ort auf dem Bild, eher wird die Pinselführung zu ihrer eigenen Kartografie, die anstrengungslos mit der im Alltäglichen verborgenen Geometrie des Lebens resoniert. Der isolierte Pinselstrich, sofern man ihn überhaupt lokalisieren kann, folgt den dunklen Pfaden der Erinnerung, die den grellen Scheinwerfern des Bewusstseins versperrt sind, und webt Teppichmuster des Unbewussten - und so durchbrechen diese unbewussten Kraftfelder jeden Farbauftrag, wie man im Traum in immer tiefere Ebenen der Träume in Träumen wechselt.

Der ausweichende Charakter dieser Wahrheit, die im Prozess und durch das Leben verdunkelt ist, gleicht jenen Gedanken, die vor dem Einschlafen beinahe und doch nicht erfasst wurden, die man versucht einzufangen, die aber zum Zeitpunkt des kurzen Erwachens weder eingebildet noch real sind - ein Bruchteil der Zeit, der für Gedanken unteilbar ist.

Hier, an dieser Schnittstelle von Konkretem und Imaginärem, wo das „Denken“ versagt, wo das Bewusstsein verloren hat, beginnt die künstlerische Faszination. Der Künstler ist sich des Verrats der Absicht bewusst - was er so oft begonnen hat, das anfängliche Streben, etwas zu malen, das aus konkreten Ideen geboren wurde, wird zerstört - eine allmähliche Auslöschung des Realen für eine intrinsische Entdeckung.

Dieser Prozess, wenn man so will ein „Anti-Kunst“ Prozess der Negation des Imaginierten durch das Reale, des Realen durch das Imaginierte, ist dem fortwährenden Experimentieren von Frank Auerbach - trotz des radikal anderen Ergebnisses - nicht unähnlich.

Die Beweise finden sich auf der Leinwand. Wie eine einst ungreifbare, durch das Bemühen des Erinnerns transformierte Erinnerung - denn der Akt des Malens wirkt hier auf den Gegenstand wie das Unbewusste auf die Vorstellung - sublimiert der Malprozess jede Form, sei sie linear oder räumlich.

Es gibt dabei einen gedanklichen und visuellen Brennpunkt, den der Maler fortwährend beobachtet - in dessen Intensität die absurden Mengenverhältnisse des Offensichtlichen und des Immateriellen offenbar werden, die Mehrdeutigkeit des Enthüllten im künstlerischen Prozess. Was erkannt wird und erfreut, ist das Gefühl der Transformation hin und her zwischen Objekt und Okular, ein Gemälde, das beim Betrachten nie ganz gleich erscheint, das nicht statisch ist, die unterschiedlichen Striche und Texturen eher fließend als unauslöschlich fixiert.

Ausgang und Ziel werden zu einem, Realismus - oder vielmehr die ästhetische Tugend des Realismus - verblasst und wird aufgelöst. Der Zufall, die unbeabsichtigte Oberfläche der Pinselführung, zeugt nur noch von einer fragilen, vergänglichen Wahrheit, und dennoch spiegelt der Anblick des Gemäldes ihren Ursprung wider. Der Zufall wird nämlich mit der Wahrheit gleichgesetzt, und die Darstellung von Szenen schwingt zusammen mit dem chaotischen Impuls ihrer Mission.

Rajath A. Suri, Montreal, 23. Juli 2021